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IMG_6940Die Reise der gut 30 Jugendlichen nach Saint Grégoire, der bretonischen Partnerstadt von Uttenreuth, begann spät abends am Ostermontag. Nach einer ganzen Nacht im Reisebus kamen wir bei bestem Wetter in Versailles an, wo wir uns in den unendlichen Weiten der Schlossanlage verloren. Eine Routinekontrolle der Polizei verlängerte unseren Aufenthalt in Versailles dann noch ungewollt um einige Stunden in den Abend hinein. ...weiterlesen "Von Franken nach Frankreich – Jugendaustausch 2013"

 

Fahrt der Jugendlichen nach Saint Grégoire
16. - 23. 06. 2011

Donnerstag Abend, 19:00 Uhr:

Wir fahren los. Vor uns steht eine lange, schlaflose Reise. Nachdem wir um ca. 22:00 Uhr an eine Raststelle Halt gemacht haben, versuchen die Ersten zu schlafen. Dies gelingt nicht jedem. Einzig Klara, das Baby einer Begleiterin schläft die ganze Fahrt. Wie wir sie beneiden.

 

 

Freitag Früh, 6:00 Uhr:

Wir kommen in Paris an. Obwohl noch eine Stunde Schlaf angesagt war, ist niemand dieser Tätigkeit nachgegangen. Stattdessen plündern wir unsere restlichen Vorräte und schnappen draußen auf dem Parkplatz schon mal Pariser Luft. Ein paar Franzosen kommen um etwa dreiviertel sieben und wir bekommen in einem Café ein typisch Pariser Frühstück: Croissant und Kaffee oder heiße Schokolade. Danach wandern wir über die Champs-Elysées, den l'Arc de Triomphe und dem Place de la Concorde weiter zur Assemblée Nationale. Die Meisten hören trotz arger Müdigkeit der Führerin zu. Danach müssen wir, unserer Meinung nach, durch halb Paris laufen, wobei der Ein oder Andere schon Blasen an den Füßen bekommt. In der Mensa angekommen, verschlingen wir volle drei Gänge, wobei die Meinungen über die Güte des Essens stark variieren. Nach dem Essen wandern wir an der Seine entlang vorbei am Louvre weiter wo wir um drei Uhr an einem Anlegeplatz ankommen, wo wir auf ein Aussichtsboot steigen. Glücklich, endlich einen Sitzplatz zu haben, lassen wir uns von einer Stimme in allen möglichen Sprachen beschallen, die uns die Sehenswürdigkeiten am Ufer der Seine erklärt. Einige schlafen dabei auch ein. Gegen Ende der Bootsfahrt hat es angefangen zu regnen weswegen wir mit der Métro wieder zurück zum Bus fahren, um die letzte Etappe nach Saint Grégoire zu bewältigen. Um elf Uhr Abends kommen wir dort an und fahren mit unseren Gastfamilien heim und fallen ins Bett.

Samstag, 10:30 Uhr:

Pünktlich um 10:30 Uhr treffen wir uns am nächsten Morgen am La Forge. Mit im Schlepptau: unsere Gastfamilien. Nach einer Stunde Fahrt kommen wir am Mont Saint Michel an wo wir bei Nieselregen unser Picknick essen. Das wird aber durch Wind und Regen etwas kompliziert (und kalt!), aber wir suchen uns unter einem Torbogen Schutz. Dort lassen wir es uns richtig schmecken. Später, nachdem alle fertig sind und der Wattführer da ist, machen wir uns unter strahlend blauem Himmel auf ins Watt. Nach etwa einer dreiviertel Stunde fängt es an zu regnen. Der Regen prasselt so auf uns nieder, dass wir fast denken, dass es hagelt – es tut weh. Kurz darauf hört es auf und die Sonne kommt wieder zum Vorschein, aber jetzt sind wir triefend nass. Wir laufen weiter und kommen an eine Stelle, an einen Fluss im Watt. Der Wattführer erklärt uns, dass man hier Fische fangen könne. Er geht voran und bei manchen geht das Wasser bis zur Hüfte. Fast am Tombelaine, als wir gerade eine flachere Stelle erreicht haben, sieht der Führer hinter uns böse aussehende, tiefschwarze Wolken schnell auf uns zukommen, vor uns ist der Mont Saint Michel in strahlendem Blau zu sehen. Da sind hinter uns schon die ersten Blitze zu sehen. Wir müssen so schnell wie möglich wieder an Land zurück, denn auf dem Watt könnte das ziemlich gefährlich werden. Halb laufend, halb rennend folgen wir unserem Führer, der immer wieder nach hinten rennt, um die Letzten anzutreiben. Das Gewitter kommt immer näher und als auch wir die ersten Blitze sehen, wollen wir nur noch raus. Manche kreischen sogar ab und zu laut auf. Bald sind wir an Land und außer Seitenstechen und dass wir triefend nass sind, haben wir keine Beschwerden. Die Leiter brechen den Ausflug vorzeitig ab, da viele von uns die Wechselklamotten im Rucksack dabei hatten und die dementsprechend nass sind. So können wir leider den Mont Saint Michel nicht mehr anschauen. Zu Hause duschen wir alle warm und ziehen uns trocken an.

Sonntag:

Der Sonntag ist den Familien freigestellt, was sie mit uns unternehmen wollen. Das Wetter spielt zwar nicht so ganz mit, aber am Montag haben wir alle was zu erzählen. Einige waren auf dem Robinson-Festival, einem Musik-Festival am Kanal in Saint Grégoire, eine war sogar auf einer Kommunion.

Montag, morgens 9:00 Uhr:

Wir fahren zum Haus von Jacques Quartier, dem Entdecker von Kanada.

Da wir eine so große Gruppe im Vergleich zu dem kleinen Haus sind, teilen wir uns auf. Die einen besichtigen das Haus, in dem er gewohnt hat, die anderen schauen einen Film, der wahlweise entweder auf Englisch oder Französisch läuft.

Nach diversen Gruppenbildern fahren wir zum Picknick Richtung St. Malo an den Strand. Einige baden sogar, andere suchen Muscheln. Nach einer Stunde müssen wir leider weiter. Es erwartet uns ein großer Spaß. Nach wenigen Minuten halten wir an einem Campingplatz, den wir erst mal durchqueren müssen und dann sehen wir sie schon auf dem Watt in einer Bucht in zwei Reihen auf uns warten: Strandsegler. Die Meisten wollen mitmachen, nur drei nicht, da sie entweder gesundheitliche Probleme haben oder nicht die richtige Kleidung. Man muss nämlich lange Hose und geschlossene Schuhe haben. So hören wir erst recht lang dem Lehrer zu, wie man bremst, schneller wird und Kurven fahren kann. Dann geht es ran an die Fahrzeuge. Wer einen Helm auf hat, wird in etwa gleich große Zweiergruppen eingeteilt und darf aus der Sicherheitszone raus. Einer muss nämlich die Rucksäcke halten während der andere fährt. Die Ersten fahren los, manche besser, manche schlechter als andere. Nach einer kleinen Runde kommen alle wieder recht vollgespritzt am „Parkplatz“ an und es wird getauscht. Nach vielen Übungsrunden, die immer größer gesteckt wurden und tausend Dreckspritzern, nassen Klamotten (es gab auch einige Stürze dank starken Windes), sind nur noch wenige Mutige übrig, die weitermachen wollen. Die anderen eilen zurück zum Bus, um sich so schnell wie möglich umzuziehen. Dort erfahren sie, dass sie die Duschen vom Campingplatz mitbenutzen dürfen, was auch viele nutzen, um sich wieder aufzuwärmen.

Zurück zum kleinen Rest: Der Lehrer hat den Parcours schwieriger gemacht und die Schüler verzweifeln gerade daran. Aber manche schaffen es und nach vielen Pannen, Missgeschicken und Stürzen geht auch die letzte Gruppe zurück zum Bus und zum duschen. Dann geht es wieder Heim. Erschöpft werden wir von unseren Gastfamilien (meist nur einem Familienmitglied) wieder empfangen.

Uns erwartet nämlich ein interessanter Abend: Am Jugendtreff wird gegrillt, Billard und Tischtennis gespielt. Den ein oder anderen stören die ziemlich verkokelten Würste, aber nach Salat, Brot, Pommes, Würstchen und Apfeltarte waren alle satt und zufrieden.

Dienstag, morgens 8:30 Uhr:

Schlaftrunken kommen wir am La Forge an. Auf nach Lorient: U-Boot-Besichtigung. Wieder steigen wir in den uns jetzt schon bekannten Bus ein, zusammen mit ein paar Franzosen. Unser erster Halt ist ein Museum in einer U-Boot-Basis aus dem zweiten Weltkrieg. Zuerst hören wir einer Führerin zu, die erklärt wie die alten U-Boote (keine Atom-U-Boote) funktionieren. Die Tatsache, dass wir schon vorher müde waren, hat uns auch nicht geholfen und viele wünschten sich noch in ihrem Bett. Der nächste Teil ist schon interessanter: Wir teilen uns wieder in zwei Gruppen auf. Die ersten können bei einem Film über die Truppenbewegungen im zweiten Welt- und anschließenden kalten Krieg zuschauen, die anderen bekommen einen Audioguide wahlweise in Englisch oder Französisch und können ein echtes U-Boot von innen besichtigen. Danach fahren wir wie Maurice (unser französischer Begleiter) sagt: „An den SCHÖNSTEN Hafen der Welt!“ nach Doëlan zum Picknick. Hungrig verschlingen wir unseren Proviant. Nachdem wir alle satt sind, besichtigen wir auf eigene Faust diesen „wunderschönen“ Hafen. Nach einer Stunde fahren wir weiter die Küste entlang an den Strand. Wieder trauen sich einige Mutige ins Wasser, aber den Meisten ist es vieeel zu kalt. Das Wetter hält zum ersten Mal in dieser Woche und die Sonne traut sich ab und zu raus. Glücklich machen wir uns nach einer Stunde wie nach jedem Ausflug wieder auf die Heimfahrt. Am Abend können wir mit unseren Gastfamilien nach Rennes zum Musikfestival gehen, wenn wir noch Lust haben.

Mittwoch, morgens 8:30 Uhr:

Der letzte Tag bricht an. Heute benutzen wir (trotz einiger Stöhner der Mädchen) öffentliche Verkehrsmittel – also Bus, da unser Bus für die morgige Heimreise eine Pause braucht. Wir kommen alle in der Innenstadt von Rennes an und bekommen von Maurice eine Privatführung auf dem Weg ins Planetarium. Dort werden uns auf Französisch der Himmel heute über Rennes und einige Sternbilder gezeigt und erklärt. Danach schauen wir noch auf Deutsch einen Film über das Universum an. Da wir alle Kohldampf haben, gehen wir zur Kantine vom Finanzamt. Wir sind uns alle einig, dass diese Mensa viel besser ist als die in Paris. Nachdem alle satt sind treffen wir uns mit unseren Austauschpartnern am Place de la Mairie und dürfen dann in Gruppen alleine durch Rennes laufen. Die meisten nutzen die vor uns liegenden drei Stunden, um einzukaufen. Mit Eis, neuer Kleidung und Geschenken für die Familien in Deutschland, kommen wir um 17:00 Uhr alle wieder am ausgemachten Treffpunkt an. Von dort fahren wir wieder mit dem Stadtbus nach St. Grégoire heim, um uns für den bunten Abend fertig zu machen. Nach Reden der Betreuer und des Bürgermeisters wird das Buffet eröffnet. Die Familien haben alle etwas mitgebracht und es werden Gallettes-Saucisses dazu gereicht. Die Würstchen sind dieses Mal nicht verbrannt wie am Montag. Nach einem fröhlichen, langen Abend gehen wir heim ins Bett, denn am nächsten Morgen wollen wir um 7:00 Uhr wieder nach Deutschland aufbrechen.

Donnerstag, 7:00 Uhr:

Nach einem herzlichen Abschied und auch ein paar Tränen steigen wir wieder in unseren Bus ein. Die Stunden vergehen. Später werden noch zwei Gitarren ausgepackt und alle singen zusammen aus den mitgebrachten Liederbüchern. Um kurz nach neun Uhr kommen wir wieder in Uttenreuth an der katholischen Kirche an und werden schon von unseren Familien erwartet.

Waltraut Knop

An alle jugendlichen Mitglieder von Amitié

und solche, die gerne nach Saint-Grégoire mitfahren möchten,

der Partnerschaftsverein organisiert wieder eine Fahrt in unsere Partnerstadt.  Bitte meldet euch bei Anne Horlamus, Heckenweg 16, 91080 Uttenreuth. Tel: 09131 52579.

Ein Anmeldeformular findet ihr hier.
Bitte auch den Informationsbogen abgeben.

Reisetermin : Do 16.06.2011 bis Do 23.06.2011

Mindestalter : 13 Jahre

Kosten : um die 80 €

Alle Reiseteilnehmer müssen Vereinsmitglieder sein, die Beitrittserklärung findet ihr hier.

 

Eine Gruppe von 28 Jugendlichen aus Saint-Grégoire in der Bretagne hat auch in diesem Jahr die weite Reise in die Partnergemeinde Uttenreuth nicht gescheut: vom 7. bis zum 13. Juli verbrachten sie eine abwechslungsreiche Zeit bei ihren Austauschpartnern – eine Zeit, die vielen Jugendlichen zu schnell vorüberging. Der Abschied fiel schwer! Das Programm hatte keine Langeweile aufkommen lassen.

Einer der Höhepunkte war der Besuch des deutsch-deutschen Museums in Mödlareuth an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Nach dem Museumsbesuch stand eine Wanderung auf dem sogenannten Kolonnenweg an, dem damaligen Grenzstreifen, auf dem früher die DDR-Truppen patrouillierten. Heute dagegen zieht sich die ehemalige Grenze als „Grünes Band“ durch Deutschland und ist teils Naturschutzgebiet. Neben kulturellen Programmpunkten kam aber auch der Sport nicht zu kurz. So paddelte die Gruppe bei strahlendem Sonnenschein in Kanus die Altmühl hinunter. Und auch wenn danach die Arme etwas müde waren, hatten die Jugendlichen doch zwei Tage darauf große Freude am Klettern im Hochseilgarten in Betzenstein in der Fränkischen Schweiz.

 

Anlässlich des traditionellen deutsch-französischen Abends stand eine Person besonders im Mittelpunkt. Ludolf Lisner, langjähriger Rektor der Grundschule Uttenreuth, der den Grundschulaustausch der beiden Partnergemeinden Saint-Grégoire und Uttenreuth ins Leben gerufen hatte, aus dem schließlich der Jugendaustausch hervorging, war schon im März aus der Vorstandschaft des Partnerschaftsvereins Amitié ausgeschieden und wurde nun offiziell verabschiedet. Der Partnerschaftsverein ist ihm für seinen unermüdlichen Einsatz zu großem Dank verpflichtet.

Im nächsten Jahr dürfen die deutschen Jugendlichen aus Uttenreuth an Pfingsten zum Gegenbesuch in die Bretagne aufbrechen.